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Die Frage, was den wahren Wert einer Ware ausmacht – die „objektiv“ darin verkörperte Arbeit oder der „subjektive“ Nutzen für den Erwerber – ist trotz ihres vermeintlichen Tiefgangs genauso wenig entscheidbar wie die, an welchem Ende das Frühstücksei geköpft werden soll.
Im ersten Fall sind immerhin zwei gleiche (Gattungs-)Waren identisch, weil man vermuten darf, dass in ihnen die gleiche Arbeitsmenge verkörpert ist. Theoretisch könnte man also unterschiedliche Waren miteinander vergleichen, vorausgesetzt man fände für die unterschiedlichen Formen und Intensitäten der Arbeit ein gemeinsames Maß. Das aber ist ein aussichtsloser Versuch.
Im zweiten Fall sind schon nicht einmal zwei gleiche Waren identisch, weil sich der Nutzen einer Ware immer nur innerhalb der Präferenzhierarchie eines bestimmten Individuums innerhalb seines eigenen Budgets bestimmt. Wenn schon zwei gleiche Waren wegen der – in der neoklassischen Ideologie vorausgesetzten - Einmaligkeit individueller Warenuniversen unvergleichbar sind, dann zwei ungleiche Waren erst Recht.
Angesichts der in beiden Varianten offensichtlichen Unmöglichkeit, den Wert zweier unterschiedlicher Waren so ins Verhältnis zu setzen, dass sich ein brauchbarer standardisierter Tauschwert ergibt, ist die Behauptung, Geld sei nur ein Mittel, den auch ohne Geld möglichen Tauschhandel zu „erleichtern“, ein schlechter Witz.
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