Mitte April war es wieder soweit, und die Deutsche Bundesbank gab in einer Pressenotiz die Zahlen der Geldvermögensbildung in Deutschland für 2020 bekannt.In den Tageszeitungen fand sich dann tags darauf eine knappe dpa-Meldung, die dies zum Gegenstand hatte. Geldvermögen und Schulden hängen untrennbar miteinander zusammen, doch erfahren die staatlichen Schulden eine größere mediale Aufmerksamkeit als die privaten Geldvermögen.
Hier werden die beiden Bestandsgrößen Nettogeldvermögen (Geldvermögen abzüglich Verbindlichkeiten) der privaten Haushalte in Deutschland, abgekürzt NGV und die deutsche Gesamtstaatsverschuldung (Bund, Länder, Gemeinden & Sozialversicherungen) für die letzten Jahre gegenübergestellt. Die Zahlen fürs NGV stammen von der Deutschen Bundesbank, die der Staatsschuld von Statista.
Jahr NGV Staatsschuld
2013 3.294,3 Mrd. € 2.211,42 Mrd. €
2014 3.497,2 Mrd. € 2.213,57 Mrd. €
2015 3.696,7 Mrd. € 2.188,4 Mrd. €
2016 3.909,4 Mrd. € 2.171,65 Mrd. €
2017 4.154,2 Mrd. € 2.122,25 Mrd. €
2018 4.230,5 Mrd. € 2.073,6 Mrd. €
2019 4.634,5 Mrd. € 2.057,17 Mrd. €
2020 4.990,0 Mrd. € 2.332,0 Mrd. €
In dem Betrachtungszeitraum wächst das NGV über 51 %, die Staatsschulden gute 5 %.
Deutschlands BIP legte in dieser Zeit ohne Preisbereinigung keine 19 % zu.
Das weltweite Nettogeldvermögen (NGV) ist per Definition gleich Null! Die Unternehmen in Deutschland fallen seit geraumer Zeit als Nettoschuldner aus, so dass einzig und allein das Ausland mit einem negativen Nettogeldvermögen gegenüber Deutschland fungiert, den chronischen Leistungsbilanzüberschüssen sei Dank. Nur in der Krise kam auch das staatliche Defizit wieder als Quelle eines Überschusses der Haushalte und Unternehmen dazu. Staatliche Schulden erzeugen also private Geldvermögen. Das sollte nicht vergessen werden.
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