Das Buch mit dem o. g. Titel von Marianna Mazzucato ist für alle zu empfehlen, die etwas zu der Frage lesen wollen, was es mit dem "Wert" auf sich hat. Mazzucato beginnt ihr Buch mit einem Ritt durch die ökonomische Ideengeschichte, mit Adam Smith, David Ricardo und Karl Marx, und dann weiter zur sogenannten Neoklassik. Immer wieder wurde die Frage, was eigentlich "Wert" ist, neu definiert und im theoretischen Rahmen verankert.
Interessanterweise war Smith und Marx und Co bewusst, dass nicht alle Einkommen "verdient" sind - unverdiente Einkommen wurden als "Renten" bezeichnet, die Politik sollte diese bekämpfen. Der Finanzsektor beispielsweise wurde über Jahrzehnte als unproduktiv gesehen, da nichts von "Wert" produziert wurde. Heute allerdings wird dem Finanzsektor eine "Wertschöpfung" zugesprochen, deren Produktivität übrigens von der Anzahl der Transaktionen pro Minute abhängt (dieser letzte Punkt ist im Buch nicht erwähnt).
Die Betrachtung des Geldsystems ist nicht komplett ohne die Frage, was eigentlich mit dem Geld gemacht wird. Werden damit Ressourcen kombiniert, um "Wert" zu erzeugen? Oder werden aus den Geldströmen unverdiente Einkommen? Alle, die sich mit Geld beschäftigen, müssen sich auch mit der Frage beschäftigen, wie sinnvoll unser Wirtschaften eigentlich gesamtwirtschaftlich ist.
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